Unser Leben
als Schwestern

Leben in Gemeinschaft

Leben

Eine Ordensgemeinschaft ist mehr als eine Wohngemeinschaft.

Das gemeinsame Leben aus dem Glauben in all seinen Facetten ist das, was mich mit meinen Schwestern zusammenführt und zusammenhält.

Zum gemeinsamen Leben gehört es:

  • Gott-Suchende zu sein,
  • gemeinsam zu beten (Eucharistiefeier, Stundengebet, Anbetung …),
  • gemeinsam zu essen (je nach Dienst und Möglichkeit),
  • gemeinsam in Diensten tätig zu sein (je nach Gemeinschaft),
  • auszutauschen (über den Glauben, den Alltag, das Wort Gottes …),
  • Konflikte zu haben und Versöhnung zu üben,
  • neue Wege der Begegnung, des Dienstes, der Evangelisierung … zu suchen im Blick auf die Zeichen der Zeit,
  • sich gemeinsam konkret für die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen,
  • gemeinsame Freizeit zu gestalten,
  • gemeinsam Feste zu feiern,
  • die Einmaligkeit der anderen zu entdecken,
  • einander zu ermutigen, die eigenen Fähigkeiten zu entdecken, zu entfalten und zum Wohl der Menschen einzusetzen,
  • füreinander da zu sein und zu sorgen,
  • aufeinander zu hören,
  • Einfachheit im Lebensstil,
  • Ehelosigkeit,
  • Einsamkeit
  • und vieles mehr.
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Herausgefordert

Leben in Gemeinschaft ist eine Herausforderung!

In einer Gemeinschaft suche ich mir – anders als bei der Ehe – die Menschen, mit denen ich zusammenlebe, nicht aus. Ich lebe mit unterschiedlichsten Charakteren, Menschen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Prägung sehr nah zusammen. Was uns verbindet sind die gemeinsame Berufung zur Nachfolge Jesu innerhalb dieser Gemeinschaft und das Charisma, die Spiritualität dieser Gemeinschaft, in der ich leben möchte.

Dieser Spannungs-Bogen ist bereichernd – und herausfordernd.

Die Gemeinschaft mit ihrer Spiritualität, ihrer Ausrichtung, ihren Regeln … ist ein Rahmen, in dem ich mich als Mitglied der Gemeinschaft bewege. Aber in diesem Rahmen gibt es viele „Spielarten“. Meine eigene Spielart zu finden und stets neu zu hinterfragen bzw. von anderen hinterfragen zu lassen, die Spielart der anderen zu respektieren und auch zu hinterfragen, ist nicht leicht, aber es zahlt sich aus.

In eine Gemeinschaft bringe ich mich selbst mit meiner Geschichte mit – mit meinen Stärken und Fähigkeiten, mit meinen Schwächen und Verletzungen. Es gilt, die eigenen Fähigkeiten weiterzuentwickeln, die Schwächen in Stärken zu verwandeln oder in Liebe anzunehmen und die Verletzungen zu versorgen, ohne sich um sie zu drehen. Und auch alle anderen Schwestern bringen sich selbst in all ihrer Buntheit mit – und haben auch ihren Weg zu gehen. Hier ist ein Weg des Verstehens, der Ermutigung und des Verzeihens gefragt, der lebenspendend ist und zum persönlichen Wachstum beiträgt.

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Einsamkeit

Zum Leben in Gemeinschaft gehört auch eine Portion Einsamkeit. Vielleicht verwundert das. Aber letztlich gehört Einsamkeit zu jeder Lebensform, zu jedem Leben.

Viel wird in Gemeinschaft miteinander geteilt. Aber nicht alles ist (mit-) teilbar. Nicht für alles habe ich die passende Mitschwester. Manches bleibt einfach zwischen Gott und mir. Das ist normal.

Als Ordensfrau muss ich ein gewisses Maß an Einsamkeit, an Allein-Sein nicht nur aushalten sondern fast lieben.

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